Falls Sie andere Betriebssysteme auf Ihrem Rechner haben und diese auch behalten möchten (Dual-Boot-System), sollten Sie sicherstellen, dass diese korrekt heruntergefahren wurden, bevor Sie den Installer starten. Ein Betriebssytem zu installieren, während ein anderes auf dem gleichen Rechner sich in eingefrorenem Zustand befindet (bei Windows Ruhezustand genannt; Inhalt des Arbeitsspeichers auf die Festplatte gesichert), könnte zum Verlust oder zu einer Beschädigung des gesicherten Zustandes führen, was Probleme beim Start (Wiederaufwecken) dieses Betriebssystems zur Folge haben könnte.
Informationen darüber, wie Sie den grafischen Installer booten, finden Sie im Abschnitt D.5, „Der Grafische Installer“.
Für viele Leute wird der einfachste Weg der sein, einen Satz Debian-CDs zu benutzen. Wenn Sie die CDs haben und Ihr Rechner kann direkt von CD booten – super! Legen Sie die CD ein, starten Sie den Rechner neu und machen Sie mit dem nächsten Kapitel weiter.
Beachten Sie, dass bestimmte CD-Laufwerke unter Umständen spezielle Treiber benötigen und deshalb im frühen Stadium der Installation vielleicht nicht nutzbar sind. Wenn sich herausstellt, dass der normale Weg, von CD zu booten, bei Ihrer Hardware nicht funktioniert, besuchen Sie dieses Kapitel wieder, nachdem Sie sich über alternative Kernel und Installationsmethoden informiert haben, die bei Ihnen sinnvoll sind.
Sie können vielleicht die Komponenten des Debian-Systems und alle vorhandenen Pakete von CD-ROM installieren, auch wenn Ihr Rechner nicht von CD-ROM bootet. Benutzen Sie einfach ein anderes Medium, wie eine Floppy-Disk. Wenn Sie an dem Punkt ankommen, das Betriebssystem, das Basis-System und zusätzliche Pakete installieren zu müssen, weisen Sie das Installationssystem an, die CD zu nutzen.
Wenn Sie Probleme haben, das Installationssystem zu booten, lesen Sie Abschnitt 5.4, „Beseitigen von Problemen während der Installation“.
Im Moment unterstützen lediglich die PowerPC-Unterarchitekturen PReP/CHRP (jedoch auch nicht alle Systeme) und NewWorld PowerMac das Booten von CD-ROM. Bei PowerMacs drücken Sie die Taste c oder sonst die Kombination Command, Option, Shift und Delete, um von dem standardmäßig ab Werk eingebauten CD-/DVD-Laufwerk zu starten.
Um einen PowerMac von einem externen Firewire CD-/DVD-Laufwerk zu booten, rufen Sie zunächst den OpenFirmware-Prompt auf (Details unter Abschnitt 3.6.1, „OpenFirmware aufrufen“), tippen Sie dann ein:
0 > boot fw/node/sbp-2/disk:,\install\yaboot
Um alternativ vom internen, standardmäßig ab Werk eingebauten CD-/DVD-Laufwerk zu starten, tippen Sie ein:
0 > boot cd:,\install\yaboot
OldWorld PowerMacs werden nicht von einer Debian-CD booten, weil OldWorld-Maschinen einen MacOS-ROM-CD-Boot-Treiber auf der CD-ROM benötigen und eine freie Version dieses Treibers nicht verfügbar ist. Alle OldWorld-Systeme haben aber ein Floppy-Laufwerk, also benutzen Sie dieses, um den Installer zu starten und verweisen Sie ihn auf die CD, wenn er weitere Dateien benötigt.
Um eine Debian-CD/-DVD auf einer Pegasos II-Maschine zu starten, halten Sie die Esc-Taste gedrückt unmittelbar nachdem Sie den Einschaltknopf betätigt haben; wenn der SmartFirmware-Prompt erscheint, tippen Sie ein:
boot cd install/pegasos
Von einem existierenden Betriebssystem aus zu booten ist oft eine gute Möglichkeit; für einige Systeme ist es sogar die einzige unterstützte Methode, Debian zu installieren.
Um den Installer von der Festplatte aus zu starten, müssen Sie die benötigten Dateien bereits heruntergeladen und abgespeichert haben, wie unter Abschnitt 4.4, „Dateien vorbereiten für das Booten von Festplatte“ angegeben.
Wenn Sie BootX passend einrichten (siehe auch
Abschnitt 4.4.1, „Booten des Installers von Festplatte auf OldWorld-Macs“), können Sie es nutzen, um das
Installationssystem zu starten. Doppelklicken Sie auf das Icon der
BootX-Anwendung. Klicken Sie auf den
-Button und wählen Sie
Use Specified RAM Disk. Jetzt haben Sie die
Gelegenheit, die ramdisk.image.gz
-Datei
auszuwählen. Sie müssen eventuell, abhängig von Ihrer Hardware, die
No Video Driver-Checkbox anwählen.
Klicken Sie dann den -Button, um MacOS
herunterzufahren und den Installer zu starten.
Sie sollten die Dateien vmlinux
,
initrd.gz
, yaboot
und
yaboot.conf
bereits im Wurzelverzeichnis Ihrer
HFS-Partition gespeichert haben (lesen Sie dazu
Abschnitt 4.4.2, „Booten des Installers von Festplatte auf NewWorld-Macs“).
Sie müssen nun neu booten und OpenFirmware aufrufen (siehe
Abschnitt 3.6.1, „OpenFirmware aufrufen“).
Geben Sie am Prompt
0 > boot hd:x
,yaboot
ein, ersetzen Sie dabei x
durch die Partitionsnummer
Ihrer HFS-Partition, auf der der Kernel und die yaboot-Dateien abgelegt sind
und drücken Sie Enter. Auf einigen Maschinen müssen Sie vielleicht
ide0:
benutzen statt hd:
.
Ein paar Sekunden später sehen Sie den yaboot-Prompt.
boot:
Am yaboot-boot:
-Prompt geben Sie entweder
install
oder install video=ofonly
ein, gefolgt von Enter.
Das video=ofonly
-Argument ist lediglich vorhanden,
um ein Maximum an Kompatibilität zu gewährleisten; probieren Sie es aus, wenn
install
nicht funktioniert.
Das Debian-Installationssystem sollte nun starten.
Um per Netzwerk booten zu können, benötigen sie eine Netzwerkverbindung und einen TFTP-Netzwerk-Boot-Server (DHCP, RARP oder BOOTP).
Die Installationsmethode, um Netzwerk-Boot zu unterstützen, ist im Abschnitt 4.5, „Dateien vorbereiten für TFTP-Netzwerk-Boot“ beschrieben.
Im Moment unterstützen PReP- und NewWorld-PowerMac-Systeme das Booten per Netzwerk.
Auf Maschinen mit OpenFirmware, wie den NewWorld-PowerMacs, starten Sie den Boot-Monitor (siehe Abschnitt 3.6.1, „OpenFirmware aufrufen“) und benutzen den Befehl
0 > boot enet:0
Falls dies nicht funktioniert, müssen Sie vielleicht den Dateinamen hinzufügen, wie hier:
0 > boot enet:0,yaboot
PReP- und CHRP-Rechner adressieren möglicherweise ihre Netzwerkschnittstellen anders. Auf einer PReP-Maschine sollten Sie dies ausprobieren:
boot net:server_ipaddr
,file
,client_ipaddr
Auf einigen PReP-Systemen (z.B. Motorola PowerStack-Maschinen) gibt der Befehl
help boot
eventuell eine Beschreibung der Syntax sowie
verfügbare Optionen aus.
Booten von Floppy wird unterstützt für PowerPC, obwohl es eigentlich nur für OldWorld-Systeme relevant ist. NewWorld-Systeme sind nicht mit Floppy-Laufwerken ausgerüstet und per USB angeschlossene Floppy-Laufwerke werden für das Booten nicht unterstützt.
Sie sollten die Floppy-Images, die Sie benötigen, bereits heruntergeladen und damit Floppy-Disks erstellt haben (in Abschnitt 4.3, „Floppys erstellen aus den Disk-Images“ erläutert).
Um von dem boot-floppy-hfs.img
Floppy-Image zu
booten, legen Sie es in das Floppy-Laufwerk ein, nachdem der Rechner
heruntergefahren ist und bevor Sie den Power-Knopf drücken!
Für alle, die sich mit dem Macintosh-Floppy-Prozedere nicht so auskennen: eine Floppy, die im Laufwerk liegt, bevor der Rechner bootet, ist die erste Möglichkeit für das System, davon zu starten. Eine Floppy ohne gültiges Boot-System wird ausgeworfen und die Maschine überprüft dann die Festplatten-Partitionen auf bootfähige Betriebssysteme.
Nach dem Booten wird die root.bin
-Floppy
verlangt. Legen Sie die Root-Floppy ein und drücken Sie Enter.
Der Installer wird automatisch gestartet, nachdem das Root-System in den
Speicher geladen wurde.
Viele ältere Apple-Monitore haben einen 640x480-67Hz-Modus benutzt.
Wenn bei Ihnen auf einem älteren Apple-Monitor das Bild verzerrt ist,
versuchen Sie, den Boot-Parameter video=atyfb:vmode:6
mit anzugeben, der den passenden Grafikmodus für die meiste
Mach64- und Rage-Grafik-Hardware auswählt. Bei Rage 128-Grafikkarten ändert sich
dies auf video=aty128fb:vmode:6
.